Unser Fahrer hieß Narin. Er holte uns um 4 Uhr morgens vom Hotel ab und begleitete uns den ganzen Tag lang. Er war ein Glücksgriff, den ich über Tripadvisor entdeckte. Noch aus Vietnam schickte ich ihm eine E-Mail und fragte ihn, ob er uns nicht durch Angkor und seine wunderschönen Tempel führen könnte. "Yes, no Problem", war seine schnelle Antwort.

Einen Tag zuvor reisten wir an. Es war nur ein Zwischenstopp auf den Weg nach Thailand. Und doch spürten wir sofort die unheimliche Magie, die von diesem Königreich ausging. Hätte ich vorher gewusst, wie sehr mich dieses Land umhauen würde, hätte ich definitiv mehr Zeit dafür eingeplant. Aber so blieben uns immerhin drei Tage. Und die versuchten wir, so gut es ging, auszunutzen. So wollten wir mehr, als nur die Tempel anzuschauen. Wir wollten mehr über das Land, seine Kultur und seine Menschen erfahren.

Es war noch dunkel, als wir unser Lunchpaket an der Rezeption unseres Hotel abholten. Vorm Eingang wartete auch schon Narin mit seinem TukTuk. Pünktlich, wach und aufmerksam. Mit guter Laune begrüßte er uns. Ich mochte ihn sofort. Wir sollten uns beeilen, sagte er, wenn wir es noch vor Sonnenaufgang schaffen wollten. Klar - auf keinen Fall wollte ich es mir entgehen lassen, wie die Sonne über den fünf Tempeln von Angkor Wat aufging. Und dann brauchten wir auch noch Tickets. Denn diese werden vor jedem Tempel kontrolliert. Ein Tagesticket kostet pro Person 20 USD. Wahnsinnig teuer - im Verhältnis zu sonstigen Preisen im asiatischen Raum. Leider tröstete uns auch der Gedanke, dass die Gelder zur Restauration dienen, nicht wirklich, da nur ein kleiner Teil dafür verwendet wird. Hinter Angkor Wat steckt eine private Firma, die einfach immer reicher und reicher wird. Das ist wirklich schade. Zumal wir hier wirklich von einem wahnsinnig tollen Kunstwerk sprechen, das Menschen vor so vielen Jahren selbst erschaffen haben.

Wir fuhren in Richtung Angkor Wat. Unserer ersten Station. Bei dieser Fahrt redeten wir kein Wort miteinander. Ich schaute mir nur die Bilder an der Decke unseres Bullys an. Ich konnte ich es nicht fassen. Ich war in Kambodscha. Nachdem die Sonne aufging, versammelten wir uns zum Lunch, der aus einem Ei, Mandarinen und einer Banane bestand, an einem Tisch. Da fragte mich Narin nach meinem Facebook-Account und addete mich direkt als Freund. Noch heute ist er einer der Ersten, der meine Bilder liket, sobald ich es dort hochgeladen habe. Er war freundlich, hilfsbereit und äußerst clever. Er erzählte uns viel über die Tempel. Er redete von seinen Kindern, von seiner Frau und seinem Leben. Er liebte Paulina und gab ihr Wasser. Nahm sie auf den Arm und zeigt ihr die Affen. Aber nur vom Weitem, betonte Narin. Denn sie können ganz schön gemein sein, sagt er. Eine Australierin, die uns auf der Reise nach Bangkok begegnete, hat es erwischt: Ein Affe biss ihr in die Hand, als sie versuchte, mit ihm ein Selfie zu machen. Sie musste daraufhin ins Krankenhaus und gegen Tollwut geimpft werden. Stolz zeigte sie mir das Foto von ihr und dem Affen. Sie lächelte selig.

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