Diese zarte rosa Linie auf dem Teststreifen. So zart, dass sie für das bloße Auge kaum zu erkennen ist: Aber – sie war da! Ohne Zweifel. Es kommt mir so vor, als wäre es erst gestern gewesen, als wir festgestellt haben, dass ich schwanger bin. Und auch beim dritten Mal einfach nur ein wunderbares Gefühl. Auch wenn eine ganz andere Situation als bei den anderen beiden Schwangerschaften zuvor. Während ich bei meinem Schwangerschaftstest ein wenig verwirrt und überfordert war, war es beim zweiten Mal dafür umso schöner. Es passierte auf unserer Asien Reise. Damals war Paulina 10 Monate alt. Vietnam, Kambodscha, Thailand, Singapur. In Indonesien, blieb die Periode aus. Weitere vier Tage später kaufte ich auf Bali einen Schwangerschaftstest, den ich aber erstmal zur Seite legte. Ich wollte noch ein bisschen abwarten, weil ich dachte, vielleicht verzögern sich die Tage einfach nur und dann wäre die Enttäuschung zu groß. Weitere zwei Wochen später saß ich dann in unserer Unterkunft auf der Toilette. Voller Vorfreude und Vorahnung, dass es wieder passiert ist. Der Test fiel positiv aus.
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So schön es ist und so glücklich ich um meine dritte Schwangerschaft bin, so fing doch auch mit der zweiten Linie keine einfache Zeit an. Ich klammere an dieser Stelle hier einmal bewusst den Tod meines Vaters aus. Auch die damit verbunden Trauer und den Stress der daraus resultierte. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass es mir nicht leicht fiel Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen. Der Gedanke, all das könnte sich negativ auf mein Kind auswirken war stetig präsent.
Die ersten Wochen ware geprägt von kleinen Nebenwirkungen. So litt ich immer mal wieder unter Übelkeit und einer unfassbaren Müdigkeit. Ich hatte den großen Wunsch meinen Körper viel, viel öfter Ruhe zu gönnen. Leider blieb mir dieser Wunsch in den ersten Wochen verwehrt. Ohnehin mit zwei Kleinkindern an der Hand. Die eine nun fast drei, die andere bereits vier. Die Entscheidung für eine weitere Schwangerschaft haben wir dennoch bewusst getroffen. Uns bewusst dafür entschieden so zügig ein weiteres Geschwisterchen auf den Weg zu schicken.
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Und nun? Ist fast die Hälfte der Schwangerschaft um. Der Bauch ist gewachsen. Die ersten Kindsbewegungen sind spürbar und wunderschön! Abends, dann wenn wir zur Ruhe kommen und gemeinsam auf der Couch sitzen, über den Bauch streicheln, nach einem passenden Namen überlegen, dann ist sie wieder da - die Magie, die ich aus der ersten Schwangerschaft noch kenne. Die Vorfreude auf das uns noch unbekannte Wesen, dass wir jetzt schon so sehr und über alles lieben. Auch ohne aktuelles Ultraschallbild. Ganz ohne Schwangerschaftsbücher und all dem anderen Hype. Und auch wenn diese Schwangerschaft bisher noch nebenher gelaufen ist und ich es nicht schaffe sie jeder Sekunde bewusst wahrzunehmen - ist es ok. Es ist wirklich okay.
Natürlich hab ich sie mir ganz anders vorgestellt. Mit kinderfreien Vormittagen und einer romantischen Vorstellung davon, morgens mit Yoga in den Tag zu starten. Nun erstreckt sie sich aber auch über eine Zeit, die uns alle vor neue Herausforderungen stellt. Wir uns alle irgendwie neu organisieren müssen. Hoffen und bangen über eine Zukunft, die noch ungewiss ist.
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Keine Frage - die Zeit fehlt. Zeit zu genießen und zu entspannen. Doch bin ich eines definitiv jetzt schon - viel gelassener: Und ich glaube, dies wird mir im Laufe der nächsten Wochen noch sehr zugute kommen. Also ziehe ich eine positive Bilanz. Ich muss mich zwar immer noch zwingen Auszeiten zu nehmen, den Tag nicht zu voll zu packen, mich anders zu organisieren und vorallem eins ganz besonders - auf meine eigenen Beürfnisse Rücksicht zu nehmen. Fortan achtete ich darauf mehr Entspannung in mein Leben zu bringen. Ich reduzierte mein Überstundenkonto, um regelmäßig Yoga zu machen, achtete darauf auch mal Zeit am Tag zu haben, die unverplant und ohne Kinder ist. Auch wenn sie nur kurz ist, ist sie doch umso wertvoller.
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Ja, die Babyzeit wird anstrengend, wunderschön, intensiv. Und auch diesmal ganz sicher wieder mit vielen Höhen und Tiefen verbunden. Aber eines ist sicher. Sie wird vor allem wieder eines: Sie wird kurz, so verdammt kurz. Und daher steigt die Vorfreude. Die Vorfreude auf einen Babymund der nach Kefir und ein Kopf der nach Keks riechen wird. Ich freue mich bald wieder Bauch an Bauch mit meinem Baby zu kuscheln. Ich freue mich auf die vielen Druckknöpfe von Body, Strahler und Co, auf kleinen Mini-Fingernägel, die viel zu schnell wachsen. Kleine Fäustchen, die man kaum auseinander bekommt, weil sie so fest zugreifen können. Ich freue mich darauf, mein Baby wieder in der Trage zu spüren. Ganz warm und selig schlummernd. Wie kuschelig und schön es ist. Wie lustig sie aussehen, wenn sie milchtrinkend und zufrieden einschlafen. Wie klein sie am Anfang sind und wie schrecklich schnell sie wachsen…
Und wie bereits bei Baby Nummer zwei, weiß ich jetzt schon eines ganz sicher: ich werde sie genießen. Die Wochenbettzeit. In Vollen Zügen. Mit allen was da zugehört. Denn sie ist so schön, so wertvoll und so wichtig.