Da stand ich heute Vormittag – super genervt, atemlos und verzweifelt vor unserem Haus und versuchte, den Buggy auseinander zu klappen. Es war mir nicht gegönnt. Irgendwas hing fest. Während ich also mit einem Auge darauf achtete, dass meine 1 ½ Jahre alte Tochter nicht auf die Straße rannte, sie es beim neunten Versuch und meinem permanenten „wieder auf den Bordstein zerren“ allerdings aufgab und die Lust daran verlor, sich vors Auto zu werfen, stattdessen dann aber von Haus zu Haus ging und an den Türen klopfte – vermutlich um Hilfe für die Mama zu holen – stöhnte und ächzte ich unter dem dicken Bauch und saß vor Erschöpfung bereits auf der Treppe. 


Willkommen in meinem Schwangerschaftsupdate in der 30. Woche. Den Buggy habe ich dann aufgebaut bekommen. War eigentlich nicht so schwer. Der Einkauf lief auch gut. Bis auf einen kurzen hysterischen Anfall bei den Trauben, der mein von Schwangerschaftsdemenz befallenden Gedächtnis allerdings so aus der Fassung brachte, dass ich, wieder zu Hause einkehrend, bemerkte, dass ich die wesentlichen Dinge von der Liste vergessen und nicht besorgt hatte. Mit Hilfe meiner Tochter gelang das Einräumen der Lebensmittel relativ schnell. Das Einsammeln sämtlicher Trauben, die Paulina liebevoll im gesamten Wohnzimmer verteilt und teils matschig getreten hatte, hingegen brachten mein Zeitmanagement ordentlich durcheinander. So war sie dann aber nach einer weiteren Stunde bereit für ihren Mittagsschlaf - und ich für ein Wellness Wochenende.

43cm und knapp 1400g. So groß und schwer ist der kleine Bauchbewohner bereits. Soviel zu den „hard“ Facts. Auch sonst ist alles wunderbar. Und immer noch ein Mädchen. Warum meine Frauenärztin das jedes Mal betont? Ich weiss es nicht. 71 Kilo bringe ich jetzt auf die Waage. Kein Wunder also, dass ich mich mittlerweile buchstäblich durch den Alltag schleppe. Keine Frage, mein Mann hilft mir, wo er kann und versucht, mir so viel es geht abzunehmen. Mich stört es, dass ich körperlich so viel eingeschränkter bin und schon bei Kleinigkeiten aus der Puste bin. Das nervt mich selber. Ich strukturiere meinen Tag gerne, organisiere mich und möchte meine tägliche „To-do"-Liste gerne zügig abgearbeitet haben, damit hinten raus noch Zeit für Dinge bleiben, die nicht mit Haushalt und Kind zu tun haben. Leider lässt sich das nicht mehr konsequent durchziehen.

Stichwort – Pragmatismus vor Perfektionismus. Nicht mein Motto. Aber momentan ist nichts anderes mehr möglich – denn mein Körper gibt mir eindeutige Signale. Da müssen also Prioritäten gesetzt werden. Während die Bedürfnisse meiner Tochter grundsätzlich an erster Stelle stehen und das weiterhin auch so bleiben wird, folgen im Anschluss nun die meinen. Wäsche darf auch mal einen Tag liegen bleiben, meine Tochter gibt sich auch mal mit Pfannkuchen zum Mittag zufrieden und während sich langsam der Staub auf der Kommode absetzt, lege ich meine Beine hoch. Bis der Mittagsschlaf meiner Tochter vorbei ist. Versteht sich. Dann ist es mit der Ruhe erstmal wieder vorbei und es hallt fröhlich ein regelmäßiges „Maaaammmmaaaaa“ durchs Haus.

×