Gastbeitrag von LUCA FRÖHLINGSDORF

Heute habe ich einen Blogpost für euch, nach dem schon so viele immer wieder gefragt haben. Mir selbst fehlte dazu bis gestern das Know-How, doch miit Hilfe meines guten Freundes und Fotografen Luca Fröhlingsdorf können wir heute spontan einen für euch umsetzen. Worum es geht? Um die Grundeinstellungen eurer Kamera.

Natürlich ist es möglich mit der automatischen Kameraeinstellungen ohne groß Nachzudenken drauf loszulegen und zu fotografieren, aber mehr Spaß macht es doch, wenn man sich ein wenig mehr mit seiner Kamera auseinandersetzt und das volle Potential dieser ausschöpft. Zumindest etwas tiefer in die Welt der ISO und Belichtungszeiten abtaucht und sich mit Fokus und Blende auseinandersetzt. 

Am Anfang mag der manuelle Modus abschrecken und wirkt kompliziert und unübersichtlich - aber sobald man die Basics ein wenig durchschaut hat beginnt der Spaß. 

 

Blende Verschlusszeit und ISO

Na? Wer von euch ist bei seiner Kamera ziemlich schnell und ziemlich hilflos wieder beim Automatikmodus gelandet? Denn bei jeder Kamera steht euch die Prgrammautomatik, Blendenautomatik, Zeitautomatik und der manuelle Modus zur Verfügung. Über das Einstellrad kann man zwischen den verschieden Modi wechseln. Das heißt: die Kamera stellt vieles automatisch ein. Fotografen-Dinge wie Verschlusszeit, ISO oder Fokuspunkt.

Heute möchte ich euch aber zeigen, wie einfach ihr ohne diesen automatischen Modus, eben manuell eure Kamera nutzen könnt und dadurch viel schönere Bilder am Ende bei rauskommen.

 

Hier also ein kleiner Leitfaden für den Weg zum Kamera-Allrounder:

Um ein Foto richtig zu belichten, muss man sich mit den Folgenden drei Grundelementen vertraut machen:

1.     Die Blende

2.     Die Verschlusszeit

3.     Der ISO-Wert

 

Alle drei richten sich nach den jeweiligen Lichtverhältinissen beim Aufnahmeort und sind miteinander verbunden. Ändert man eine Einstellung, so muss man meist auch die anderen anpassen.

Aber was ist das eigentlich genau?

1.     Die Blende:

Die Blende ist eine verstellbare Öffnung vorne im Objektiv der Kamera. Die meiste Zeit sieht man sie verschlossen, denn erst wenn man auf den Auslöser drückt, öffnet sie sich für einen Bruchteil einer Sekunde. Wie weit sie sich dabei öffnet, gibt der Wert der Blende an.

Je offenblendiger das Objektiv (bspw. F1.4 oder F1.8), desto weiter geöffnet ist die Blende beim Auslösen. Durch eine größere Öffnung kann logischerweise auch mehr Licht fallen, somit eignen sich solche Objektive auch bei schlechteren Lichtverhältnissen.

Auch für die gewünschte Unschärfe im Hintergrund, eignen sich offenblendige Objektive am meisten.

Bei der Blende empfehle ich euch daher immer die kleinste Zahl zu wählen, also die größte Blende (je nach Objektiv, bei Teresa F1.4)

 

2.     Die Verschlusszeit:

Wie gerade beschrieben, öffnet sich die Blende beim Auslösen für eine kurze Zeit, damit Licht auf den Sensor der Kamera treffen kann.

Wie lange die Blende dabei geöffnet bleibt bestimmt die Verschlusszeit.

Je mehr Licht dabei vorhanden ist, desto kürzer kann die Verschlusszeit sein. Bei direktem Sonnenlicht, kommt man beispielsweise schon mal auf eine Verschlusszeit von 1/8000 Sekunde. Je kürzer die Verschlusszeit (also bei viel Licht), desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Bild scharf und nicht verwackelt ist.

In den Abendstunden, bzw bei weniger guten Lichtverhältnissen wie Wolken oder Schatten, muss die Blende länger geöffnet bleiben, heißt, wir brauchen eine längere Verschlusszeit:

Bei Abendlicht beispielsweise eine Verschlusszeit zwischen 1/125 oder 1/200 Sekunde.

Aber Vorsicht, je weniger Licht, desto länger die Verschlusszeit und desto hoher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Foto verwackelt oder verschwimmt.

Wählt daher am Besten keine Verschlusszeit, die länger als 1/125 Sekunde ist.

(für alles darunter bräuchte man ein Stativ und ein sich nicht bewegendes Objekt, bspw beim Fotografieren vom Sternenhimmel)

 

3.     Der ISO-Wert:

Der ISO-Wert bestimmt die Empfindlichkeit des Sensors, er ist genau das, was früher die Empfindlichkeit des Films bei der analogen Fotografie angegeben hat.

Je mehr Licht vorhanden ist, desto kleiner kann der ISO Wert sein, bei Tageslicht beispielsweise 100.

Je dunkler es wird, desto höher muss der ISO Wert eingestellt werden, also beispielsweise 500, damit das Bild noch richtig belichtet wird.

Aber auch hier bitte aufpassen: je höher der ISO-Wert, desto heller wird zwar das Bild, aber desto mehr Körnung enthält es. Heißt wir verlieren an Schärfe und Details – also eher schlecht.

Bei guten (hellen) Lichtverhältnissen stelle ich den ISO Wert daher immer auf 100 und lasse die Finger davon, bis es nicht mehr anders geht, es also zu dunkel wird.

 

So viel zu den Einzelnen Grundelementen. Wie man wahrscheinlich schon rauslesen konntet, hat jede Veränderung der Einstellung bestimmte Vor und Nachteile:

 

Blende

Viel Licht         = kleinere Blende (f.8)  = mehr Schärfe im Hintergund, aber auch im Vordergrund

Weniger Licht = offenere Blende(f1.8) = Unschärfe im Hintergrund (gut)

Mein Tipp: die Blende immer soweit offen lassen wie möglich, dann bekommt man die gewünschte Unschärfe im Hintergund

 

Verschlusszeit

Viel Licht         = kurze Verschlusszeit (1/8000 s) = scharfes, nicht verwackeltes Bild

Weniger Licht = lange Verschlusszeit (1/125 s) = helleres Bild, aber eher unscharf o. verwackelt

 

ISO

Viel Licht         = kleiner ISO Wert (100) = scharfes, detailreiches Bild

Weniger Licht = höherer ISO Wert (500)= Körnung und weniger Details im Bild

 

Zusammenfassend kann ich euch Folgendes raten:

Lasst die Blende soweit offen wie möglich und auch den ISO Wert so klein wie möglich.

Die Belichtung könnt ihr dann nämlich ganz einfach über die Verschlusszeit regeln und braucht bei guten Lichtverhältnissen eigentlich nur diese eine Einstellung vorzunehmen. Dadurch wird euer Bild die gewünschte Unschärfe im Hintergrund und gelichzeitig viel Schärfe und Details im Vordergrund haben. (f1.8; 100; Verschlusszeit variiert)

Generell gilt: Viel Licht = sehr gut und weniger Licht = eher schwierig.

Viel Spaß beim Fotogafieren und gut Licht!

Luca

Weitere fotografische Arbeiten von Luca findet ihr auch auf seiner Website.

Meine Empfehlungen für Einsteigerkameras:

Nikon D5600 (der Vorgänger war auch meine erste Kamera)

Preis: ca. 550 Euro inkl. Kit-Objektiv

 

 

Sony Alpha 6000 (Teresas Kamera)

Preis: ca. 500 Euro inkl. Kit-Objektiv

 

Und bitte dran denken: eine teurere Kamera macht nicht automatisch schönere Fotos.

Quelle: https://www.22places.de/kamera-anfaenger/

Und hier mal der Vergleich:

Links: Automatik. Rechts: Manuell

 

×